Die Lottiquette
Die Lottiquette von Baumdingens
Das Wandern mit der Lottenschar
Soll eine richtig nette
Unternehmung sein und drum
Gibt’s die Lottiquette.
Punkt 1 sagt alle dreh’n sich um
Wenn eine nicht mehr geht
Weil sie erschöpft nicht weiter kann
Und statt zu wandern steht.
Das war ein klein lieb Scherzelein
Sich umdreh’n macht kein’ Sinn
Weshalb ich jetzo ab sofort
Ganz ernst und nüchtern bin.
Die Lotte soll den Mund auftun
Falls sie zu müd zum Wandern
Und zurückgeh’n bei Bedarf
Mit mindestens zwei andern
Wenn sie hingegen, zwar erschöpft
Nur eine Rast begehrt
So wird der Wunsch wie ein Befehl
Behandelt und gewährt.
Speis und Trank bei Lottenrast
Wird bis zum Schluss genossen
Ohne dass wer weiterrennt:
Die Gruppe geht geschlossen!
Auch achte jede gut für sich
Dass sie versorget sei
Mit Schuh und Bündel, Trank und Mahl
Damit sie frisch und froh dabei.
Den Berg hinan, das geht nun mal
Nicht jeder leicht vom Schuh
Drum geht die Langsamste voran
Ihr eig'nes Tempo ganz in Ruh.
Und auch wer froh und frisch vorweg
Trabt, achte auf die andern
Dass keine Lott’ verloren geh
Bei gar zu schnellem Wandern.
Wenn eine ihre Ruhe will
So sollen andre schweigen
Oder dort, wo’s wen’ger still
Geh’n im Lottenreigen.
Zu schwer und lang ist Lottenweg
Zu geh’n fürs Kinderbein
Drum sollen Lotten auf der Tour
Ohne den Nachwuchs sein.
Dass Lotte immer weiblich ist
Ist schon am Namen kenntlich
Ein Mann kann keine Lotte sein
Denn er ist nun mal männlich.
Solltest Du transgender sein sagen wir
Willkommen!
Wirst als "Lotterich" dann
angenommen.
Das, liebe Lotten, ist sie nun
Die Wander-Lottiquette
Haltet sie ein und labt Euch dann
Am Bauern-Ome– an Käsespätzle!
Therese Salier über die Wanderlotten
Wanderlotten sind keine Hochlandschotten,
und keine Hottentotten
und niemals Kleidermotten!
Sie sind die Bergerklimmer,
und Mitbestimmer,
es sind die Hundetrimmer
und der Frühlingsschimmer.
Weiter so zu neuen Zielen,
-dabei auch mal zur Seite schielen-
Laufen auf des Fußes Schwielen,
wie die Müllers zu den Miehlen!